Am 25.09.2021 fand unser Fachtag zu Nigeria in englischer Sprache im EineWeltHaus statt. Die Zielgruppe waren vor allem Geflüchtete aus Nigeria, sowie Ehrenamtliche und Hauptamtliche.
Ziel war es:
• Grundlegendes rechtliches Wissen zum Asylverfahren vermitteln
• Fachinformationen zu Nigeria und der bayrischen Entscheidungspraxis vermitteln
• „Fake News“ innerhalb der Community entgegenwirken

Zu unserer großen Freude konnten wir 31 Teilnehmer:innen begrüßen. Ganz besonders erfreut waren wir darüber, dass sehr viele Geflüchtete kamen, was zu einem wirklichen Austausch zwischen Geflüchteten, Sozialarbeiter*innen und Ehrenamtlichen führte.
Zuerst erläuterte Rebecca Killian-Mason vom Münchner Flüchtlingsrat den Ablauf einer Asylanhörung in Deutschland, schon hier kam es zu einem lebendigen Austausch zwischen den Teilnehmer:innen, die über ihre persönlichen Erfahrungen berichteten, dem Münchner Flüchtlingsrat und der anwesenden Anwältin Iris Ludwig.
Es folgte ein Vortrag der Anwältin Iris Ludwig zur Entscheidungspraxis des BAMF und der bayrischen Gerichte. Die lebendige Diskussionskultur zog sich auch durch diesen Vortrag. Sie stellte noch einmal gesondert hervor, wie wichtig die genaue Erläuterung von individuellen Fluchtgründen ist und wies auf spezialisierte Organisationen wie SOLWOODI, eine Fachstelle für Frauen, hin. Auch die Wichtigkeit und Besonderheiten von z.B. ärztlichen Attesten wurden genauer erläutert.
Danach hielt der Geflüchteten-Aktivist Rex Osa einen Vortrag über sein Engagement für Abgeschobene in Nigeria, aber auch darüber, wie wichtig es sei, Wissen über das Asylverfahren in Deutschland innerhalb der Communitys zu teilen. Auch die Solidarität zwischen Geflüchteten war ihm dabei ein besonderes Anliegen, das er immer wieder betonte. Dabei begannen Teilnehmer*innen von den Schwierigkeiten der Vernetzung und des gemeinsamen politischen Engagements zu berichten und somit Erfahrungen auszutauschen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant Lenz, bei dem die Themen des Tages noch immer heiß diskutiert wurden, ging es mit einem weiteren Vortrag von Iris Ludwig weiter. Hierbei ging es um Aufenthaltsmöglichkeiten in Deutschland, nach einem negativen Ausgang des Asylverfahrens. Hier wurde insbesondere auf Einzelfälle aus der Erfahrung von Iris Ludwig, aber auch aus dem Publikum eingegangen.
Anschließend kam der Vortrag von Christian Oppl zur Beschäftigungs- und Ausbildungsduldung. Im Anschluss teilte sich die Gruppe auf für die Workshops. Während die eine Hälfte mit Rex Osa und Robin Esterer vom Infobus Ingolstadt das Leben in Unterkünften besprach, erhielt die andere Gruppe einen Überblick über die strafrechtlichen Folgen von Passlosigkeit von Rechtsanwältin Antonella Giamattei.
Den Abschluss für Alle bildete ein Vortrag von Chairman Kazeem Ojoye zur nigerianischen Community in Bayern. Dieses Vernetzungsangebot wurde im Raum positiv aufgenommen. Insgesamt sind wir sehr glücklich über den Verlauf der Veranstaltung und möchten uns noch einmal bei der Stiftung für die finanzielle Unterstützung bedanken. In Zukunft möchten wir verstärkt auf die Vernetzung mit den Communitys setzten, um so eine noch mehr auf die Bedürfnisse von Geflüchteten ausgerichtete Arbeit leisten zu können.