Der Münchner Flüchtlingsrat zeigt sich alarmiert über die rechte Mobilisierung gegen eine geplante Unterkunft für 320 Geflüchtete in Allach.
Die Protestbewegung gegen den Bau einer neuen Geflüchtetenunterkunft in Allach argumentiert mit Gründen der Naherholung und des Grünflächenerhalts – dabei scheint es sich jedoch nur um vorgeschobene Gründe zu handeln.
Proteste gegen Geflüchtetenunterkünfte öffnen schnell die Tür für rechte und rassistische Meinungen, die den Diskurs dominieren. So auch in Allach.
„Die Unterbringung von schutzsuchenden Menschen mit vorgeschobenen Gründen wie Naherholung oder Grünflächenerhalt verhindern zu wollen zeigt, dass viele Menschen kein Verständnis für die Lebensrealität geflüchteter Menschen haben“ so Lea Hehnen vom Münchner Flüchtlingsrat.
Die Wohnsituation für Geflüchtete in München ist sehr angespannt. Personen müssen teilweise in Zelten und Notunterkünften untergebracht werden, da andere Unterkünfte überlastet sind. Häufig werden Beschwerden von fehlender Privatsphäre oder Schimmel in den Räumen an unsere Beratungsstelle herangetragen. Menschenwürdiger Wohnraum für Geflüchtete ist dringend notwendig.
„Hetze und Hass gegen Geflüchtete ist nicht nur menschenverachtend, sondern auch gefährlich. Nicht selten werden Geflüchtete in Geflüchtetenunterkünften angegriffen. Wenn den rechten Stimmen in Allach nicht entschlossen entgegengetreten wird, dann ist das ein Armutszeugnis für unsere solidarische Stadt. Ich selbst habe mehr als 10 Jahre in Allach gelebt und weiß, dass die meisten Menschen diese Hetze hier nicht gutheißen“ so Lea Hehnen.